Das Medienprojekt
Emma, das Schaf von Susanne Benz
Nach vielen Projekten rund um Emma hatte ich eines Tages die Idee, Emma in englische Sprache übersetzen zu lassen. Doris Lintz machte mit ihrer Übersetzung den Anfang, es folgten zweisprachige Lesungen mit Emma, the sheep. Doch ich zögerte mit der Herausgabe der englischen Ausgabe, obwohl sie druckfertig vorliegt.
Etwas in mir dachte noch weiter nach, Emma in französischer Sprache klingt doch gewiss auch sehr schön? Emma le mouton. Und überhaupt, wer hört mir zu, wenn ich Emma in einer anderen Sprache lese oder vorlesen lasse? Kinder, die oft noch nicht selbst lesen können, doch Freude an dem Sprachklang ihrer Muttersprache haben. Kinder, die sich ganz leicht mit Emma, dem Schaf identifizieren können, ihre Geschichte miterleben und erleiden und sich am Schluss der Geschichte freuen, dass es Emma wieder gut geht. Ganz gleich, in welcher Sprache die Geschichte von Emma erzählt wird, Kinder verstehen sie. Und sie können die Geschichte als Audio hören.
In mir wuchs das Bild von Kindern aus verschiedenen Ländern, mit verschiedenen Sprachen, die alle gemeinsam die Geschichte von Emma, dem Schaf erlebten. Die Empfindungen und die Gefühle sind bei allen Kindern gleich, lediglich die Sprache ist eine andere. Jedes Kind hat die Möglichkeit einem anderen Kind zu erzählen: „Bei mir heißt es Emma, das Schaf“. „Bei mir a ovelha Emma“. „Bei mir Owca Ema“. Kinder erfahren Gleichheit, die nur unterschiedlich klingt. Eine große Chance sowohl für Kinder, die nicht in ihrem Heimatland aufwachsen, als auch für Kinder mit der Hauptlandessprache. So entstand in mir der Wunsch nach einem mehrsprachigen Buch.
Kleine Kinder können noch nicht lesen, also hatte ich die Idee zusätzlich zu dem gedruckten Buch Audio und Video mit einzubeziehen. Alle drei Möglichkeiten, Buch, Audio und Video sollten sich gegenseitig ergänzen und bereichern. Zu jeder Sprache gibt es ein Audio, den gelesenen Text. Das Video zeigt die Emmageschichte als Film ohne Ton und kann wahlweise mit einer Sprache unterlegt oder kreativ neu vertont werden.
Meine kreative Seite suchte nach einer Möglichkeit, alles miteinander zu kombinieren. Vielleicht eine Antwort auf die nachlassende Wertschätzung von Büchern zu finden. Eine Kombination von allem zu ermöglichen und es brauchte seine Zeit. Aus Emma dem Buch wuchs Emma, das Medienprojekt. Denn ein solches ist es geworden. Ein Ergebnis auf der Suche nach einer Ausdrucksform, die der heutigen Medienlandschaft entspricht.
Die Form des Buches bereitete mir einige Jahre Kopfzerbrechen. Vieles wurde angedacht und wieder verworfen, bis meine Buchgestalterin Nicole Schmuck-Kersting die Idee der einhängbaren Karten entwickelte. Sie ermöglichte uns, zwei Sprachen nebeneinander zu setzen. Auf der rechten Seite der deutsche Text und dann, unter den bereits vorhandenen Sprachen frei wählbar, der übersetzte Text in der jeweils gewünschten Landessprache. Für alle Sprachen, die von rechts nach links angelegt sind, wie arabisch, bitten wir um Verständnis, dass wir sie anders herum gelegt haben. Das gilt nur für den Einsatz im Buch, die einzelnen Sprachkarten für jede Seite sind selbstverständlich korrekt gesetzt. Vielleicht finden wir für diese Schwierigkeit über die Jahre hinweg auch eine Lösung.
Zu jeder schriftlichen Übersetzung gibt es eine Audioversion, die kostenfrei hier von der Emma-Homepage unter Hörstudio abgerufen werden kann. Ein kleines QR-Code-Feld unter der Lasche der Sprachkartenverpackung führt direkt zum Hörstudio der Homepage und der entsprechenden Sprache. Zu jeder Sprache gehören 23 Tracks. Es gibt den Titel-Track, alle 21 Seiten einzeln abrufbar als Track 1- 21 sowie einen Gesamttrack zu jeder Sprache. Auf der Video-Seite findet ihr den Emma-Film, den ich als mp4 Datei ebenso kostenfrei so schnell wie möglich zur Verfügung stelle, da habe ich noch eine Baustelle. Es gibt noch zu tun, auf der Seite.
Umgang mit den Schafskarten
Auf jeder Textseite im Buch befindet sich ein Schaf mit einer grünen Nummer als Platzhalter für eine der möglichen Sprachen. Der Sprachkartensatz selbst besteht aus 21 Einzelkarten mit Vorder- und Rückseite. Auf der Rückseite findet ihr viele Schafe und den Namen der Übersetzerin oder des Übersetzers. Der übersetzte Text steht auf der Vorderseite. Ebernso das Schaf mit der grünen Nummer von 1- 21, die sich unten auf dem Vorderseitenblatt befindet. Nun erfolgt als erste spielerische Aufgabe die Zuordnung der Sprachkarten zur entsprechenden Seite. Die übereinstimmenden Schafe werden zu den passenden Schafen im Buch gelegt. Dabei können die Karten auf der freien Seite des Blattes eingehängt werden, oder auch spielerisch kreativ als Kartensatz hintereinander auf einem Tisch liegend zugeordnet werden. Außen auf der Verpackung der Sprachkarten ist der QR-Code für die entsprechende Seite des Hörstudios mit den Track als Audiodatei zu finden. Hier kann der gelesene Text als Audio mitgehört werden. Ich wünsche euch viel Spaß, beim Suchen, Zuordnen, Lesen, Hören und beim Spielen mit den unterschiedlichen Sprachen, die das Gleiche erzählen.